Minds of Mainz – der Gutenberg-Talk

Ein Forschungspodcast der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Foto: Stefan F. Sämmer
Foto: Stefan F. Sämmer

 

Moderator Daniel Reißmann spricht mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über ihre Forschung – liefert Fakten, Hintergründe und Geschichten. Dabei erfahren die Zuhörerinnen und Zuhörer Spannendes über einzelne Forschungsgebiete und lernen die Expertinnen und Experten als "Minds of Mainz" kennen. Wissen für eine breite Öffentlichkeit verständlich aufzubereiten sowie Neugierde für die unterschiedlichsten Disziplinen der JGU zu wecken, ist das Ziel dieser Podcast-Serie.

 

Faszination Physik – Verändert Teilchenphysik die Welt? | Hendrik Smitmanns

Wie kann man junge Menschen dazu bringen, sich für Physik zu begeistern, sich mit ihr auseinanderzusetzen und vielleicht sogar in diesem Bereich zu forschen und zu arbeiten? Welche Rolle spielt die Wissenschaftskommunikation dabei und ist Teilchenphysik gefährlich? Diese und weitere Fragen klärt der Podcast mit Hendrik Smitmanns, Doktorand des von der DFG geförderten Graduiertenkollegs „Teilchen-Detektoren für zukünftige Experimente. Vom Konzept bis zum Betrieb“.

 

Mit den Händen sprechen – Gebärdenunterstützte Kommunikation bei Kindern | Lena Heine

Kommunikation manifestiert sich auf vielfältige Weise und unterschiedlichen Ebenen. Gesprochene Sprache ist eine unter vielen möglichen Formen. Hinzu kann die Verwendung von Gebärden kommen, die bei Kindern den Erwerb der Lautsprache unterstützen kann - auch bei Kindern, deren Hörfähigkeit nicht eingeschränkt ist. In den letzten Jahren haben sich bestimmte Methoden der Kommunikation und Sprachvermittlung verstärkt verbreitet, wie beispielsweise die „Gebärdenunterstützte Kommunikation“ (GuK). Warum ist das so? Unter anderem darüber geht es im Gespräch mit Lena Heine, einer Stipendiatin der Gutenberg Graduate School of Humanities and Social Sciences (GSHS).

 

Weitere Folgen

Deutschland nach 1945. Es waren Jahre, in denen sich viel Grundlegendes geändert hat und Vieles seinen Anfang nahm, was wir heute als selbstverständlich hinnehmen. Zum Beispiel den Rundfunk, der in der Nachkriegszeit in Deutschland auch mit seinen Musikprogrammen die Demokratisierung von Land und Leuten voranbringen sollte. Dabei ließen die Besatzungsmächte dem System Rundfunk auch nicht einfach freie Hand. Zu diesen und anderen Aspekten des Rundfunks und der Musik nach 1945 spricht Daniel Reißmann mit dem ehemaligen Junior-Sprecher der Gutenberg Akademie Stephan Summers.

Die Geschichte der Musik reicht schon mehrere Zehntausend Jahre zurück. Das zeigt, dass Musik schon immer eine große Rolle im menschlichen Leben gespielt hat. Dies gilt nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch kollektiv nimmt sie bis heute eine besondere Stellung ein. Musik wurde und wird gerne zu feierlichen Anlässen gespielt – etwa an Geburtstagen, Hochzeiten und Taufen. In diesem Podcast stehen die Musik und ihre Bedeutung für festliche Messen oder die Herrschenden Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts im Mittelpunkt des Gesprächs mit der Doktorandin Deanna Pellerano vom Graduiertenkolleg 2304 „Byzanz und die euro-mediterranen Kriegskulturen“.

Lebensbedrohliche Diagnosen und Krankheiten können auch Kinder und Jugendliche treffen, wodurch sich ihr Leben und das ihrer Familien von heute auf morgen ändert. Nehmen junge Menschen Krankheit und existenzielle Erfahrungen genauso wahr, wie Erwachsene? Ist es wirklich immer ratsam, alles medizinisch Notwendige zu tun, um einen Menschen am Leben zu erhalten, oder kann ein würdiges Lebensende auch anders gestaltet sein? Und wie kommt man als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler damit klar, täglich solche Schicksale und traurigen Momente mitzuerleben? Große, sehr persönliche und zum Teil existenzielle Fragen auf die der Doktorand Dennis Wilke vom Graduiertenkolleg "Life Sciences – Life Writing" Antworten gibt.

Komplexe Wissenschaft kann auch für Laien greifbar und begreifbar werden, wenn man sich klarmacht, wo uns diese im Alltag begegnet. Daran lässt sich verdeutlichen, wie unverzichtbar Wissenschaft ist, um unsere Umgebung und uns selbst besser verstehen zu können. Oft erfährt man durch die Medien nur etwas, wenn es große wissenschaftliche Durchbrüche und Entdeckungen gibt. Aber auch Forschung an sich ist unglaublich faszinierend und wird von vielen Menschen mit großer Leidenschaft jeden Tag an Universitäten im ganzen Land betrieben. So auch von Yuqing Wang, die seit zweit Jahren affiliierte Studentin, Doktorandin im Graduiertenkolleg 2516 ist, ein transregionales Graduiertenkolleg mit der Mainzer Physik und Chemie, dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung sowie der TU Darmstadt.

So lange man gesund ist, verlässt man sich auf seinen Körper und denkt gar nicht daran, wie es wäre, wenn man durch eine Krankheit eingeschränkt werden würde oder an ihr sogar sterben könnte. Viele Erkrankungen hängen auch mit dem Alter zusammen und die Wahrscheinlichkeit, an ihnen zu erkranken, nimmt dann zu. Dies ist beispielsweise bei neurodegenerativen Krankheiten der Fall, zu denen die Biochemikerin und Zellbiologin Prof. Dr. Dorothee Dormann Grundlagenforschung betreibt.

Kann sich eine Gesellschaft die Vergangenheit zunutze machen, um in Zukunft besser mit schwierigen Situationen und Herausforderungen umzugehen? Wie wurden Krisen oder Katastrophen in früheren Zeiten überstanden und welche Strategien und Verhaltensweisen wurden dafür entwickelt? Zu diesen Fragen forscht Alexandra Busch, Professorin für Römische Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Generaldirektorin des Mainzer Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA), früher Römisch-Germanisches Zentralmuseum, in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung.

Ob große oder kleine – es ist eine Herausforderung, mit Krisen umzugehen. Spielt bei ihrer Bewältigung nur die genetische Veranlagung eine Rolle oder kann man auch lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen? Welche Techniken gibt es, um mental gut durch schwere Zeiten zu kommen, und ist ein Leben ganz ohne Krisen wirklich erstrebenswert? Wie gehen verschiedene Altersgruppen mit einer der größten Krisen der jüngsten Vergangenheit, der Corona-Pandemie, um? Welche Folgen und Auswirkungen hat sie auf die Psyche der Menschen? Über diese und weitere Fragen spricht Dr. Sarah Schäfer vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung.

Viele wissenschaftliche Rätsel sind noch ungelöst und das motiviert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Matthias Schott. Der Professor für Experimentelle Teilchenphysik ist Teil des Exzellenzcluster PRISMA+ der JGU. Er geht der grundlegenden Frage nach, aus was das Universum besteht und welche Kräfte zwischen den fundamentalen Teilchen herrschen. Dabei führt ihn seine Arbeit ans CERN, zum größten Teilchenbeschleuniger der Welt. Was ihn daran fasziniert und welche Hoffnungen er für seine Forschungen mit Blick auf den neuen Teilchenbeschleuniger MESA an der JGU hat, erläutert er im Interview mit Moderator Daniel Reißmann.

Armut im Alter wird in Zukunft immer mehr Menschen betreffen. Das sagen viele Prognosen sowie Expertinnen und Experten voraus. Daher schauen sich alte Menschen nach Alternativen zum Lebensabend in Deutschland um, den sie eben nicht arm und einsam verbringen wollen. Für sie ist die Migration ins Ausland, zum Beispiel nach Thailand oder Kenia, eine Option. Zu diesem Phänomen der Ruhestandsmigration forscht die Professorin für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik, Cornelia Schweppe. Im vorliegenden Podcast beschreibt sie die aktuelle Lage und zeigt auf, wo die Probleme liegen.

Die Genetik beeinflusst das menschliche Leben – im Guten wie im Schlechten. Gerade wenn es um den Bereich Gendefekte geht, kann die Forschung für die betroffenen Menschen eine lebenswichtige Hilfe bedeuten. Am Institut für Molekulare Biologie (IMB) in der Gruppe von Dr. Joan Barau wird Grundlagenforschung an den so genannten "Transposons" betrieben. Was das ist und wozu sie benötigt werden, dazu mehr im Interview mit Nachwuchswissenschaftlerin Jessica Leismann.

Die Freiheit der Medien und der Presse ist in Deutschland im Grundgesetz verankert. Neben Information und Aufklärung nimmt sie auch eine Kontrollfunktion etwa gegenüber Politikerinnen und Politikern oder anderen staatstragenden Personen oder Institutionen ein. In den zurückliegenden Jahren tauchten zunehmend Begriffe wie "Lügenpresse" oder "Fake News" auf. Wie steht es um das Medienvertrauen in Deutschland? Welche Rolle spielt Wissenschaftsjournalismus? Oder wie geht man mit Objektivität und Subjektivität um? Auf diese und weitere Fragen gibt der Professor für Journalistik Tanjev Schultz Antworten.

Man kann die Gegenwart nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen. Das trifft auf viele Bereiche zu – aktuell auch auf den Krieg Wladimir Putins gegen die Ukraine. Jan Kusber, Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, beleuchtet die gemeinsame und konflikthafte Geschichte zwischen Russland und der Ukraine. Wobei er unter anderem deutlich macht, wie die Historie umgedeutet wird, um aus ihr Argumente für den gegenwärtigen Krieg zu finden.

Die Welt steht vor großen Herausforderungen, wenn wir an Themen wie den Klimawandel oder die Corona-Pandemie denken. Bei der Bewältigung dieser Probleme spielen Wissenschaft und Forschung eine zentrale Rolle. Und so wollen immer mehr Menschen wissen, wie Wissenschaft funktioniert, interessieren sich für neueste Forschungsergebnisse und welchen Einfluss diese auf ihr Leben, auf ihren Alltag haben. Verständliche Kommunikation ist dabei eine Grundvoraussetzung und so beschäftigt sich Sebastian Seiffert, Professor für Physikalische Chemie, sowohl mit dem Klimanotstand als auch mit der Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Sprache prägt alle Bereiche des Lebens. Niemand kommt an ihr vorbei – sei es schriftlich oder mündlich. Damaris Nübling ist Professorin für deutsche Sprachgeschichte und forscht zum Sprachwandel, Sprachvergleich oder auch zur Namen-Grammatik. Warum hießen die Menschen früher Klaus, Kurt, Rosemarie und Hildegard und heute Noah, Lea, Pia und Bastian? Namen sind Kinder ihrer Zeit. Wie und vor allem warum haben sie sich verändert? Diese und weitere Aspekte erhellen die Wissenschaftlerin und der Moderator Daniel Reißmann.

Die experimentelle Wirtschaftsforschung ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Sie untersucht, wie sich Menschen in verschiedenen Kontexten verhalten, wie sie entscheiden und wie wirtschaftliche Anreize ihre Entscheidungen beeinflussen. Manche Forschungsfrage wirkt dabei kurios, aber der Professor für Volkswirtschaftslehre Daniel Schunk ist der Ansicht, dass man in der Wissenschaft immer für verrückte Ideen offen sein muss. Welche Wege er verfolgt – mehr dazu im Gespräch mit Moderator Daniel Reißmann.

Ungefähr 16.000 Ameisen-Arten leben auf der Welt. Allein in Deutschland über 100. Aber Susanne Foitzik vermutet, dass es noch viel mehr sein könnten, die nur noch nicht entdeckt wurden. Im Dschungel, in der Steppe, in Wüsten oder auf Grasebenen – überall dort können Ameisen oft im Verborgenen leben. Den kleinen Krabblern gehört nicht nur die Leidenschaft der Professorin für Verhaltensökologie und Soziale Evolution, sondern ihnen widmet sie auch seit vielen Jahren ihre berufliche Tätigkeit. Aber warum? Was ist das Faszinierende an Ameisen? Dem geht Moderator Daniel Reißmann auf den Grund.

Das Wetter beschäftigt jede und jeden. Ob per App auf dem Smartphone oder als Wetterbericht im Fernsehen – die Wettervorhersage ist fest in den Alltag integriert. Doch woher wissen die Meteorologinnen und Meteorologen, ob es am nächsten Tag sonnig ist oder schneit? Und woher beziehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigentlich die Daten und Fakten, um den Klimawandel zu belegen? Welche Methoden wenden sie zur Gewinnung dieser Daten und Fakten an? Spannende Fragen, auf die Peter Hoor im Gespräch Antworten gibt.