WISSEN & FORSCHEN
Der Pandemie mit Literatur begegnen
Was kann Literatur angesichts existenziell bedrohlicher Seuchenerfahrung bewirken? Mit dieser Frage beschäftigt sich Dr. Davina Höll in ihrer Dissertation "Das Gespenst der Pandemie". Die Literaturwissenschaftlerin forschte dazu am DFG-Graduiertenkolleg "Life Sciences – Life Writing" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz. Für ihre Arbeit wurde sie dieses Jahr mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung ausgezeichnet.
SchUM-Stätten zum UNESCO-Welterbe ernannt
Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz schlossen sich im Mittelalter zum Bund der SchUM-Städte zusammen. Kultur und Religion blühten auf. In diesem Jahr erklärte die UNESCO die Zeugnisse dieses bedeutenden Zentrums jüdischen Lebens zum Welterbe. Prof. Dr. Andreas Lehnardt von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wirft einen Blick auf die SchUM-Geschichte und auf das deutsch-jüdische Verhältnis.
Implantierte Gold-Partikel arbeiten als Sensoren
Der Physiker Prof. Dr. Carsten Sönnichsen vom Department Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) entwickelt mit seinem Team neuartige Sensoren aus Gold-Nanopartikeln: Unter die Haut implantiert, signalisieren sie durch Farbwechsel, in welcher Konzentration bestimmte Stoffe im Körper zirkulieren.
Plattform für den Nachwuchs, Kristallisationspunkt für innovative Forschungsideen
Wie treffen Menschen moralische oder ökonomische Entscheidungen? Wie verhalten sie sich im Internet? Wie steht es bei Stress um ihre Kreativität? Am Mainzer Behavioral and Experimental Laboratory (MABELLA) der JGU führen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen Experimente durch, um diesen und vielen anderen Fragen auf den Grund zu gehen.
Mehr Aufmerksamkeit für vernachlässigte Tropenkrankheiten
Über eine Milliarde Menschen weltweit leiden an verheerenden Tropenkrankheiten, die bis heute nur unzureichend erforscht wurden. Die Biochemikerin Prof. Dr. Ute Hellmich sucht nach neuen therapeutischen Ansätzen für einige dieser vernachlässigten Tropenkrankheiten. Ihre Arbeitsgruppe nutzt hierfür strukturbiologische Ansätze und beschäftigt sich mit drei verwandten Parasiten, die das Chagasfieber, die Afrikanische Schlafkrankheit und Leishmaniose verursachen.
Frühe Corona-Studie findet viel Beachtung
Prof. Dr. Michael Witthöft vom Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) startete mit seinem Team eine der frühesten Studien zu den psychischen Auswirkungen von Kontaktsperren im Zuge der Corona-Pandemie. Mit Blick auf die ersten Ergebnisse fordert er gezielte Hilfsangebote für besonders betroffene Bevölkerungsgruppen.
Unbekannte Vermittler und Entdecker
Übersetzerinnen und Übersetzer sind kein nennenswertes Thema in der herkömmlichen Literatur- und Kulturgeschichte. Sie sind bisher weitestgehend im Verborgenen geblieben. Das Germersheimer Übersetzerlexikon (UeLEX) stellt sie nun in den Mittelpunkt: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas F. Kelletat vom Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat das ambitionierte Projekt ins Leben gerufen.
Effektive Diagnose für nichtalkoholische Fettleber gesucht
Rund 20 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. Sie kann zu schweren Entzündungen, zu Leberzirrhose und Krebs führen. Bisher fehlt es an einfachen Methoden, sie früh und zuverlässig zu erkennen. Dies aber wäre für die Entwicklung von Medikamenten und Therapien wichtig. Mit dem Forschungsprojekt LITMUS soll sich das ändern: Ein internationales Konsortium, an dem die Universitätsmedizin Mainz maßgeblich beteiligt ist, entwickelt Biomarker, die völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Fliegen als Alltag, Fliegen als Ausnahmesituation
In der globalisierten Gesellschaft der Gegenwart ist Reisen zur Selbstverständlichkeit geworden. Dr. Larissa Schindler vom Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beschäftigt sich mit der modernsten Spielart – dem Fliegen. Sie leitet das DFG-Projekt "Die Flugreise. Vom körperlichen Vollzug technisch beschleunigter Mobilität".
Archäologie muss sich wieder mehr zu Wort melden
Im November 2018 übernahm Alexandra W. Busch die Leitung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM), an das sie bereits vier Jahre zuvor als Forschungsdirektorin kam. Mit dem Amt ist eine Professur am Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) verbunden. Die Archäologin schätzt diese enge Verbindung. Im Interview erzählt sie von der Neuausrichtung ihres Hauses und von den vielfältigen wissenschaftlichen Kooperationsmöglichkeiten im Rhein-Main-Gebiet.