WISSEN & FORSCHEN

Eine Leidenschaft für Bohrkerne und die Zukunft des ELSA-Projekts
Das Bohrkernarchiv ELSA ist eine einzigartige Dokumentation des mitteleuropäischen Klimas in den vergangenen 130.000 Jahren. Und ganz nebenbei liefert es auch Erkenntnisse für viele andere Forschungsfragen und Disziplinen. So sind in den vergangenen 25 Jahren drei Bücher, rund 50 studentische Abschlussarbeiten und Dissertationen sowie gut 60 wissenschaftliche Paper aus den Funden und Befunden des Eifel Laminated Sediment Archive hervorgegangen und noch immer sind viele spannende Fragen offen. Weitere Bohrungen sind deshalb enorm wichtig – auch wenn Prof. Dr. Frank Sirocko, der das ELSA-Archiv aufgebaut und über viele Jahre hinweg kontinuierlich ausgebaut hat, in absehbarer Zeit in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Die große Wirkung kleiner Zellfortsätze
Winzige Fortsätze von Zellen in unserem Körper können über Gesundheit oder genetische Erkrankung entscheiden. Genau zu diesen haarähnlichen Zellfortsätzen forscht die Mainzer Zellbiologin und Zilien-Expertin Helen May-Simera. Sie nimmt die große Wirkung kleiner Strukturen in den Blick – und verbindet dabei molekulare Grundlagenforschung mit klinischer Relevanz, Patientenkontakt und internationaler Lehre.

Mensch, Roboter!
Roboter werden künftig eine immer wichtigere Rolle in unserem Alltag spielen. An der Johannes Gutenberg-Universität Main (JGU) forschen Prof. Dr. Johannes Kraus und sein Team zur Interaktion zwischen Menschen und autonomen Maschinen – um Strategien für ein gutes und harmonisches Miteinander zu entwickeln.

Mit Polymeren und natürlichen Temperaturschwankungen zu sauberem Trinkwasser
Frischwasser ohne Einsatz konventioneller Entsalzungsanlagen aus dem Meer gewinnen? Für diese wichtige Anwendung hat die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Sebastian Seiffert am Department Chemie der JGU eine vielversprechende Lösung entwickelt. HydroDeSal nutzt dazu ein auf Temperaturunterschiede reagierendes Hydrogel: Es entzieht dem Meer in der kühlen Nacht sauberes Wasser und gibt es am warmen Tag wieder ab. Jetzt soll die Anwendung in den Markt überführt werden.

Rettungspläne für die Retina
Es sind winzige Fehler mit schwersten Folgen: Beim Usher-Syndrom führen Genmutationen in den Zellen dazu, dass ein Mensch Gehör und Augenlicht verliert. Der Mainzer Zellbiologe Prof. Dr. Uwe Wolfrum erforscht die molekularen Hintergründe der seltenen Erbkrankheit – unterstützt von Stiftungen und nicht zuletzt von Betroffenen selbst.

"Die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ – wie ein großes Sinfonieorchester"
Der Wissenschaftsmarkt auf dem Gutenbergplatz in der Innenstadt ist das wohl bekannteste Format der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ (MWA) – neben vielen anderen Aktionen und Veranstaltungen, in denen die interessierte Stadtgesellschaft aktuelle Forschung erleben kann. Darüber hinaus wirkt die MWA als Netzwerk in Stadt und Region sowie in der Nachwuchsförderung. Im Interview sprechen die beiden Vorsitzenden, Prof. Dr. Michael Maskos und Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, über die Entwicklung der Allianz und aktuelle Herausforderungen.

Wissen für alle zugänglich machen
Das deutsche Open Science Festival geht in die dritte Runde und findet am 17. und 18. September 2024 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Das Festival auf dem Gutenberg-Campus bietet Gelegenheit, die Vielfalt und Bedeutung von Open Science zu entdecken und zu erleben.

Dem Geheimnis der Edelsteine auf der Spur
Edelsteine sind faszinierende Wunder der Natur, umgeben von einer geheimnisvollen Aura des Luxus. Für Dr. Tobias Häger gehört der Umgang mit Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd zum Alltag. Er leitet die Arbeitsgruppe Geomaterial- und Edelsteinforschung am Institut für Geowissenschaften. Es ist der einzige universitäre Standort für Edelsteinforschung in Deutschland und einer der wenigen weltweit.

"Wir müssen die globale Energiewirtschaft umkrempeln"
Sie haben ein Molekül entwickelt, das Sonnenenergie speichern und zu beliebiger Zeit wieder abgeben kann: Prof. Dr. Carsten Streb und sein Arbeitskreis am Department Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeigen mit ihrer bahnbrechenden Forschung einen Weg auf, wie sich die weltweite Energiekrise bewältigen lassen könnte.

Was brodelt unter der Eifel?
Eine für Deutschland einzigartige Messkampagne soll klären, wie es um die rund 800 Vulkane in der Eifel-Region steht. Sind sie noch aktiv? Was tut sich unter der Oberfläche? Womit müssen die Menschen rechnen? Das Projekt "Large-N" soll Antworten auf diese Fragen geben. Prof. Dr. Luca De Siena vom Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist mit von der Partie: Er wird anhand der frisch gewonnenen Daten Computermodelle erstellen und Prognosen wagen.